Deutschland hat seine Nationale Wasserstoffstrategie im Juli 2023 aktualisiert. Die Strategie soll Deutschland zu einem Vorreiter in der Wasserstoff-Technologie machen und die nationale und internationale Klimaneutralität unterstützen.
Das Nationale Strategiekonzept Wasserstoff (NWS) zusammengefasst
Das Nationale Strategiekonzept Wasserstoff (NWS) Deutschland zielt auf die Entwicklung eines umfassenden Konzepts ab, das dazu beiträgt, den Einsatz von Erdgas als zentralem Bestandteil der Energiewende voranzutreiben und eine nachhaltige, kohlenstoffarme Energieversorgung zu gewährleisten. Die Strategie ist in mehrere Handlungsfelder unterteilt, die darauf abzielen, die Verfügbarkeit von Wasserstoff sicherzustellen, die Wasserstoffinfrastruktur auszubauen, Wasserstoffanwendungen in verschiedenen Sektoren zu etablieren und die Rahmenbedingungen für die Wasserstoffwirtschaft zu verbessern.
- Verfügbarkeit von ausreichend Wasserstoff sicherstellen: Die NWS strebt eine ausreichende Versorgung mit Wasserstoff und seinen Derivaten bis zum Jahr 2030 an, um den Bedarf in verschiedenen Sektoren zu decken und die Wertschöpfungsketten für Wasserstoff zu etablieren. Das Ziel ist es, die heimische Erzeugung von grünem Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien stärker auszubauen, u.a. indem die Elektrolysekapazität von 5 GW auf mindestens 10 GW bis 2030 verdoppelt wird.
- Wasserstoffinfrastruktur ausbauen: Um den Einsatz von Wasserstoff in verschiedenen Anwendungsbereichen zu ermöglichen, ist der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur entscheidend. Die Strategie beinhaltet Maßnahmen zur Entwicklung einer effizienten und leistungsfähigen Infrastruktur, einschließlich der notwendigen Transport- und Speicherinfrastruktur. Hierzu gehören der Ausbau von Wasserstoffnetzen, der Bau von Tankstellen für Wasserstoffmobilität und die Entwicklung von Speichertechnologien.
- Wasserstoffanwendungen etablieren (Industrie, Verkehr, Strom, Wärme): Das Ziel der NWS ist es, den Einsatz von Wasserstoff in verschiedenen Sektoren voranzutreiben. Dazu gehören die Nutzung von Wasserstoff in der Industrie zur Dekarbonisierung von Prozessen, der Einsatz von Wasserstoff im Verkehrssektor zur Förderung von Wasserstoffmobilität, die Integration von Wasserstoff in das Stromnetz zur Stromerzeugung und -speicherung sowie die Nutzung von Wasserstoff zur Wärmebereitstellung.
- Gute Rahmenbedingungen schaffen: Damit die Wasserstoffwirtschaft erfolgreich wachsen kann, ist die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen essentiell. Die NWS umfasst Maßnahmen zur Förderung von Forschung und Innovation, zur finanziellen Unterstützung von Wasserstoffprojekten, zur Vereinfachung von Genehmigungsverfahren und zur Harmonisierung von Regulierungen auf nationaler und internationaler Ebene. Eine Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Wasserstoff-Wirtschaft, einschließlich der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren wird angestrebt. Das Ziel ist es, Investitionen in die Wasserstoffwirtschaft zu erleichtern und Innovationen voranzutreiben.
Internationalen Zusammenarbeit
Das NWS betont auch die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit, um die globalen Herausforderungen des Klimaschutzes anzugehen und den Aufbau einer globalen Wasserstoffwirtschaft zu unterstützen. Die Kooperation mit anderen Ländern und internationalen Organisationen soll dazu beitragen, den Handel mit Wasserstoff zu erleichtern, den Technologietransfer zu fördern und die Nutzung von Wasserstoff als kohlenstoffarme Energiequelle weltweit zu fördern. Partnerschaften für den Wasserstoffimport aus Ländern und Kontinenten wie Australien, Afrika, Kanada und den USA sind angedacht und sollen aufgebaut werden.
Unterstützung durch Zuschüsse und Finanzierung
Die Umsetzung der Nationalstrategie Wasserstoff erfordert finanzielle Mittel und eine klare Finanzierungsstrategie. Die Bundesregierung hat bereits erhebliche Mittel für den Wasserstoffhochlauf zur Verfügung gestellt und wird auch in Zukunft finanzielle Unterstützung bereitstellen, um die Ziele der NWS zu erreichen.
Die Nationalstrategie Wasserstoff ist ein zentraler Bestandteil der deutschen Energiewende und soll dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren, die CO2-Emissionen zu senken und langfristig eine nachhaltige und klimafreundliche Energieversorgung zu gewährleisten.
