Die Kohle- und Stahlindustrie spielt eine zentrale Rolle in der europäischen Wirtschaft. Insbesondere im Rahmen der Energiewende und der industriellen Dekarbonisierung stehen Unternehmen der Branche vor großen Herausforderungen – aber auch Chancen. Eine wichtige Fördermöglichkeit stellt der Research Fund for Coal and Steel (RFCS) dar, der innovative Forschungsprojekte in diesen Bereichen unterstützt.
Was ist der RFCS?
Der RFCS ist ein eigenständiges EU-Förderprogramm, das Forschungs- und Innovationsprojekte im Kohle- und Stahlsektor finanziert. Die Mittel stammen aus den verbliebenen Vermögenswerten der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), die sich seit deren Auflösung im Liquidationsprozess befinden. Mit einem jährlichen Fördervolumen von 111 Millionen Euro trägt der Fonds zur Entwicklung neuer Technologien und nachhaltiger Produktionsverfahren bei.
Ziele des RFCS
Das Förderprogramm zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der europäischen Kohle- und Stahlindustrie zu sichern. Insbesondere werden Projekte gefördert, die:
- Emissionen aus der Stahlproduktion reduzieren und klimaneutrale Technologien entwickeln
- Produktionsprozesse verbessern und Ressourcen effizienter nutzen
- Arbeits- und Umweltschutzmaßnahmen vorantreiben
- Innovationen für Kohleregionen im Strukturwandel unterstützen
- Energieeinsparungen und industrielle Effizienzsteigerungen ermöglichen
Verwaltung und Struktur
Die EU-Kommission verwaltet den Fonds in enger Abstimmung mit verschiedenen Ausschüssen und technischen Expertengruppen:
- Coal and Steel Committee (COSCO): Berät die EU-Kommission zur Gesamtstrategie des Fonds.
- Coal and Steel Advisory Groups (CAG/SAG): Technische Berater, die für jeweils 42 Monate ernannt werden.
- Technische Gruppen (TG): Experten, die Forschungs- und Demonstrationsprojekte begleiten und überwachen.